In unserer Blog-Reihe „Engagierte Politiker:innen“ werfen wir einen wertschätzenden Blick auf die Menschen, die sich mit Leidenschaft für unsere Demokratie einsetzen. Wir starten mit Ricarda Lang, einer der bekanntesten Politikerinnen der Grünen. Sie hat in den letzten Jahren viel bewegt – doch rund um ihren Werdegang gibt es einige Fragen. Hat sie einen Abschluss? Hat sie wirklich keine Ausbildung? Wir schauen uns das genauer an!

Wer ist Ricarda Lang?

Ricarda Lang wurde 1994 in Filderstadt geboren und engagierte sich schon früh in der Politik. Sie trat 2012 bei den Grünen ein und setzte sich insbesondere für soziale Gerechtigkeit, Feminismus und Klimaschutz ein. Seit 2021 ist sie Mitglied des Bundestages und wurde im Januar 2022 zur Bundesvorsitzenden der Grünen gewählt – ohne Gegenkandidatin und mit beeindruckenden 75,93 % der Stimmen. Gemeinsam mit Omid Nouripour führte sie die Partei durch herausfordernde Zeiten.

Doch im September 2024 kündigte sie gemeinsam mit Nouripour ihren Rücktritt an, der schließlich am 16. November 2024 erfolgte. Ihre politische Karriere bleibt jedoch nicht stehen: Mit der Bundestagswahl 2025 ist Ricarda Lang wieder in den Bundestag eingezogen..

Hat Ricarda Lang einen Abschluss?

Ricarda Lang begann nach ihrem Abitur ein Jurastudium an der Universität Heidelberg. Sie beschäftigte sich intensiv mit rechtlichen und gesellschaftspolitischen Themen, entschied sich aber, ihr Studium nicht abzuschließen. Stattdessen konzentrierte sie sich immer stärker auf ihre politische Arbeit.

Ein Studienabschluss ist in Deutschland keine Voraussetzung für eine politische Karriere – vielmehr zählt das Engagement, die Fähigkeit, Menschen zu mobilisieren und Politik aktiv mitzugestalten. Ricarda Lang hat genau das getan und bewiesen, dass Bildung und Wissen auf vielen Wegen erworben werden können – auch außerhalb einer klassischen akademischen Laufbahn.

Hat Ricarda Lang wirklich keine Ausbildung?

Wenn man unter „Ausbildung“ ausschließlich eine klassische Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium versteht, dann hat Ricarda Lang keine abgeschlossene Ausbildung. Aber Politik ist auch ein Lernprozess, und durch ihre jahrelange Erfahrung in der politischen Arbeit hat sie sich ein enormes Wissen in den Bereichen Sozialpolitik, Klima- und Geschlechtergerechtigkeit angeeignet.

Lang ist ein gutes Beispiel dafür, dass es in der Politik nicht nur auf formale Abschlüsse ankommt, sondern auf Einsatz, Leidenschaft und Durchsetzungsfähigkeit. Ihre Karriere zeigt, dass es verschiedene Wege gibt, sich einzubringen und gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten.

Ihr Einsatz für die Arbeitswelt

Arbeitsmarktpolitisch setzt sich Ricarda Lang für eine Verkürzung der Regelarbeitszeit ein. Sie sieht darin zwei große Vorteile: Zum einen schafft es mehr Raum für eine gerechtere Verteilung der Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern, zum anderen können Arbeitsplätze in Branchen erhalten bleiben, die sich gerade im Strukturwandel befinden.

Besonders positiv äußerte sie sich über einen Vorschlag der IG Metall, eine 4-Tage-Woche in der Automobilindustrie einzuführen. Diese Idee soll nicht nur Beschäftigte entlasten, sondern auch den wirtschaftlichen Wandel sozialverträglich gestalten.

Außerdem engagierte sich Lang stark für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften und setzte sich für die Begrenzung prekärer Arbeitsverhältnisse ein. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sind das Themen, die unsere Gesellschaft langfristig prägen werden.

Warum ist ihr Weg so wichtig?

Unabhängig von ihrer Ausbildung oder dem fehlenden Studienabschluss hat Ricarda Lang bewiesen, dass sie eine der prägenden Politikerinnen ihrer Generation ist. Sie steht für soziale Gerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen und Geschlechtergerechtigkeit. Und sie zeigt, dass politische Führung nicht zwangsläufig einen akademischen Grad erfordert, sondern vor allem den Willen, Dinge zu verändern.