Aufbau von einem Bewerbungsschreiben
Zu einer umfassenden Bewerbung gehört neben einem überzeugenden Lebenslauf und den relevanten Anhängen natürlich auch das wichtige Bewerbungsschreiben. In diesem Anschreiben hat die Bewerberin oder der Bewerber die Möglichkeit, nicht nur die eigene Persönlichkeit, sondern auch die individuellen Fähigkeiten näher zu erläutern und dem verantwortlichen Personalchef zu verdeutlichen, warum sie oder er die ideale Wahl für die Position darstellt. Damit das Ganze auch möglichst erfolgreich funktioniert, muss das Anschreiben inhaltlich korrekt und optisch ansprechend aufgebaut sein. Aber welche Inhalte gehören eigentlich in das Anschreiben? Und in welcher Reihenfolge sollten sie in dem Dokument aufgeführt werden?
Kopfzeile und Einleitung: Der Briefkopf des Bewerbungsschreibens
Bei nahezu allen Bewerbungen kommt es bekanntlich auf den ersten Eindruck an – und da das Anschreiben in der Regel eines der ersten Dokumente in der Bewerbungsmappe ist, sollte es auch möglichst makellos sein. Für den korrekten formalen Aufbau des Bewerbungsschreibens ist vor allem der Briefkopf (auch „Kopfzeile“ genannt) entscheidend. Sei hierbei maximal sorgfältig. Tippfehler und Zahlendreher in den Kontaktdaten verhindern, dass man Dich erreichen kann. Fehler beim Empfänger gelten als Indiz für eine nachlässige Bewerbung. Die formal korrekte Kopfzeile besteht aus diesen fünf Elementen:
1. Absender bzw. Kontaktdaten
Hier stehen alle persönlichen Daten: Vorname und Nachname, Adresse (Straße + Hausnummer, PLZ + Wohnort), Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Wer mag, kann einen Link zu seiner Bewerbungshomepage, einem Bewerbungsvideo oder zu einem seiner Social-Media-Profile (wie z. B. LinkedIn oder Xing) angeben. Stell jedoch sicher, dass diese vorher aktualisiert sind.
2. Der Empfänger
Drei Zeilen unter den Kontaktdaten steht der Empfänger mit Ansprechpartner. Die Empfängeradresse MUSS fehlerfrei sein: Firmenname (inkl. GmbH, KG, AG, SE etc.), Vor- und Zuname des Ansprechpartners sowie Adresse (Straße & Hausnummer, PLZ & Ort). Wer mag, kann über der Empfänger-Anschrift noch klein die eigene Adresse wiederholen. Wenn die Unterlagen später in einem C4 Umschlag mit Sichtfenster versenden werden, erscheint so dort der Absender. Das vermittelt einen professionellen Eindruck.
3. Das aktuelle Datum
Rechtsbündig unter oder neben den Empfänger kommt das aktuelle Datum im Bewerbungsschreiben. Wähle hierfür das Versanddatum – auch im Lebenslauf! Die Formularform „TT.MM.JJJJ“, bei der fehlende Ziffern mit einer Null aufgefüllt werden („01.05.“) finden wir bürokratisch. Vermeide die Zahlen und schreibe den Monat lieber aus.
4. Der Betreff
Die Betreffzeile hat die größte Schriftgröße im Anschreiben. Sie fällt besonders auf und wird meist zuerst gelesen. Formuliere diese so konkret wie möglich und nach Möglichkeit nicht länger als eine Zeile. Ganz wichtig: Schreibe nie das Wort „Betreff“! Zur Not kann eine Bezugszeile genutzt werden. Heißt: Unter die Betreffzeile kommt – in kleinerer Schriftgröße – der Bezug zur Stellenanzeige.
Beispiel:
Bewerbung für eine Ausbildung
Ihr Stellenangebot auf ausbildungskompass.de
5. Die Anrede
Ein gutes Bewerbungsschreiben beginnt mit einer passenden Ansprache. Die Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist zu unpersönlich. Versuche deshalb einen Ansprechpartner zu recherchieren. Falls der nicht in der Stellenanzeige genannt wird, hilft ein Anruf in der Personalabteilung oder ein Blick auf die Unternehmenshomepage. Ein direkt adressiertes Bewerbungsschreiben vom Typ: „Sehr geehrte Frau Muster“ wirkt nämlich viel persönlicher.
Hauptteil: Die Darstellung der eigenen Person
Nach der genannten Einleitung folgt der Hauptteil des Bewerbungsschreibens. In diesem Abschnitt bietet sich vor allem die Gelegenheit, sich kurz vorzustellen, damit der Personalverantwortliche ein besseres Verständnis für den Bewerber entwickeln kann. Es ist entscheidend, nicht einfach die Inhalte des folgenden Lebenslaufs zu wiederholen, sondern vielmehr prägnant auf deine Motivation und deine eigenen Interessen einzugehen. Das umfasst, mit welchen Themen du dich gerne beschäftigst sowie eine Zusammenfassung deiner Ausbildung oder bisherigen beruflichen Erfahrungen. Zusätzlich wird es für die Personalverantwortlichen relevant sein, zu erfahren, wo du dich aktuell beruflich siehst, welche Stärken und Schwächen du hast und warum du nach neuen Herausforderungen suchst. Tipp: Falls es im Privatleben etwas gibt, das inhaltlich gut zu dem gewünschten Job passt – zum Beispiel ein spezielles Hobby – kann man diese Information natürlich auch in dem Anschreiben nennen.
Schlusssatz: Abschließende Worte und persönliche Unterschrift
Zum Abschluss des Bewerbungsschreibens empfiehlt sich ein kurzer Verweis auf das hoffentlich folgende Vorstellungsgespräch. Tipp: Optimalerweise sollte man hierbei auf den Konjunktiv verzichten und stattdessen auf eine aktive Schreibweise zurückgreifen: Also statt „Ich würde mich freuen …“ besser „Ich freue mich darauf, Sie bei einem persönlichen Gespräch von mir und meinen Fähigkeiten zu überzeugen“. Zudem eignet sich der Schlussteil des Anschreibens grundsätzlich sehr gut dazu, um den frühestmöglichen Eintrittstermin und gegebenenfalls den aktuellen Gehaltswunsch zu nennen – wobei Letzteres auch bei dem Bewerbungsgespräch besprochen werden kann. Zum Schluss folgt dann noch die persönliche Unterschrift, die im Falle einer Onlinebewerbung einfach eingescannt und in das Dokument eingebunden werden kann.
Und abschließend noch ein wichtiger Hinweis: Es ist unbedingt ratsam, sich nicht durch Unwahrheiten besser darzustellen, da Lügen im Bewerbungsprozess weitreichende Konsequenzen haben können. Wer bei der Bewerbung lügt, riskiert nicht nur, dass die Unwahrheit während des persönlichen Gesprächs mit dem Personalchef aufgedeckt wird, sondern im schlimmsten Fall sogar eine fristlose Kündigung, falls die Täuschung erst später ans Licht kommt.