Hörakustiker (m/w/d)

Gesundheit
Abbildung Frau mit Kopfhörer macht eine Hörtest

Ausbildung als Hörakustiker

Vor allem ältere Menschen leiden häufig darunter, dass sie immer schlechter hören. Um sie wieder an der ganz alltäglichen Kommunikation teilhaben zu lassen, sind die Hörakustiker und Hörakustikerinnen gefordert. Um die optimale individuelle Lösung zu finden, führen sie bei ihren Kunden zunächst die Audiometrie durch: Darunter versteht man verschiedene Verfahren zur Prüfung und Messung der Hörfähigkeit, um einen bestehenden Hörverlust zu erkennen, diagnostizieren und lokalisieren. Um schließlich das passende Hörgerät zu erstellen, muss vorab ein Formpassstück angefertigt werden, um die Passform der Ohrstücke individuell auf die Nutzer anzupassen. Nach den akustischen Feineinstellungen weisen Hörakustiker und Hörakustikerinnen die Kunden in die Bedienung der Hörsysteme ein und führen darüber hinaus auch Service- bzw. Instandhaltungsmaßnahmen durch. Dazu sind vertiefte Kenntnisse unter anderem in Akustik, Medizin und Psychologie sowie in moderner Elektrotechnik erforderlich.

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Ausbildungsdetails

Ausbildungsdauer 3 Jahre

Ausbildungsgehalt als Hörakustiker

  • 1. Ausbildungsjahr 1.060 €
  • 2. Ausbildungsjahr 1.170 €
  • 3. Ausbildungsjahr 1.310 €

(Abweichungen möglich, Stand: 01. September 2024, Quelle: ver.di)

Ausbildungsverkürzung

Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Hörakustiker lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.

Weitere Informationen

Benötigte Stärken

Abbildung Animation von einer Skyline

Technisches Verständnis

(z.B. bei der Reparatur und der Instandhaltung von Hörgeräten)

Abbildung Person mit Hammer und Akkuschrauber

Handwerkliches Geschick

(z.B. bei der Herstellung von Ohrstücken, die mittels eines Acrylabgusses gefertigt werden)

Abbildung Verkäuferin berät einen Kunden

Kunden- & Serviceorientierung

(z.B. bei der Aufklärung und Beratung von Kunden über individuellen Hörschutz)

Interessante Schulfächer

Werken / Technik

(z.B. beim Reparieren kleinster Teile der Hörgeräte)

Physik

(z.B. beim Durchführen von Hör- und Sprachtests)

Mathematik

(z.B. beim Ausführen audiometrischer Tests)

Wie viel verdient man als Hörakustiker

Während der Ausbildung zum Hörakustiker liegt das Gehalt im ersten Ausbildungsjahr bei etwa 1.060 €. Im zweiten Jahr erhöht sich das Einkommen auf rund 1.170 €, und im dritten Jahr kann man bis zu 1.310 € verdienen. Nach Abschluss der Ausbildung können die Verdienstmöglichkeiten erheblich steigen. Einstiegsgehälter liegen bei mindestens 2.449 €, während das Durchschnittsgehalt bei etwa 2.833 € liegt. In besonders gut dotierten Positionen kann das Gehalt sogar bis zu 3.568 € betragen. Dieses attraktive Gehaltsniveau reflektiert die zunehmende Verantwortung und Fachkenntnis, die mit der beruflichen Weiterentwicklung als Hörakustiker einhergeht.

Was man in der Ausbildung als Hörakustiker lernt

Die Ausbildung zum Hörakustiker ist ein spezialisiertes Feld, das Fachwissen in Audiologie, Handwerk und Beratung kombiniert. Zu Beginn der Ausbildung stehen das Bestimmen und Beurteilen individueller Hörprofile im Mittelpunkt. Die Auszubildenden lernen, die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Patientinnen und Patienten zu verstehen und auf dieser Basis passende Lösungen vorzuschlagen. Ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung ist das Erheben und Bewerten berufsspezifischer audiologischer und otoskopischer Befunde. Dies ermöglicht den Auszubildenden, den Zustand des Gehörs und der Ohren genau zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.  Die Beratung der Patientinnen und Patienten umfasst die Versorgungsmöglichkeiten mit Hörsystemen, Hörassistenzsystemen und Sonderversorgungen sowie Zubehör. Die Auszubildenden lernen, individuelle Hörerwartungen zu berücksichtigen und die Menschen umfassend über die verschiedenen Optionen und deren Anwendung zu informieren. Ein praktischer Teil der Ausbildung umfasst das Erstellen dreidimensionaler Abbilder des äußeren Ohres und die Herstellung von Otoplastiken, individuellem Gehörschutz und Sonderotoplastiken. Dies erfordert sowohl technisches Verständnis als auch handwerkliches Geschick.

Die Anpassung von Hörsystemen und Hörassistenzsystemen entsprechend dem individuellen Hörprofil ist eine Kernkompetenz in der Hörakustik. Die Auszubildenden lernen, Geräte so einzustellen, dass sie den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen der Nutzenden gerecht werden. Die Betreuung von Patientinnen und Patienten und die Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen sind weitere wichtige Bestandteile der Ausbildung. Die Auszubildenden üben, Unterstützung und Anleitung zu bieten, um die bestmögliche Anpassung und Nutzung der Hörsysteme zu gewährleisten. Service- und Instandhaltungsmaßnahmen sind für die Langlebigkeit und Funktionalität der Hörsysteme und Hörassistenzsysteme essenziell. Die Auszubildenden lernen, regelmäßige Wartungen durchzuführen und bei Bedarf Reparaturen vorzunehmen. Zusätzlich zu den fachspezifischen Inhalten umfasst die Ausbildung auch Geschäfts- und Abrechnungsprozesse des Hörakustikbetriebes. Die Auszubildenden erwerben Kenntnisse in der Organisation und Ausführung dieser Prozesse, um den reibungslosen Betrieb und die wirtschaftliche Stabilität des Geschäfts zu unterstützen. Die betriebliche und technische Kommunikation sowie der Patientendatenschutz sind weitere wichtige Themenbereiche, die während der Ausbildung behandelt werden. Die Auszubildenden lernen, wie sie effektiv kommunizieren und dabei die Privatsphäre und Sicherheit der Patientendaten gewährleisten können. Schließlich lernen die Auszubildenden, Arbeitsabläufe zu planen und zu organisieren sowie qualitätssichernde Maßnahmen durchzuführen, um einen hohen Standard der Hörakustik-Dienstleistungen sicherzustellen.

Mögliche Karrierechancen als Hörakustiker

Vorteile des Berufs Hörakustiker

Gesundheitsbezogene Tätigkeit

Als Hörakustiker sind Sie in einem Bereich tätig, der direkt die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen betrifft. Sie helfen Menschen mit Hörproblemen, ihre Hörgeräte anzupassen und zu optimieren, um ihre Hörbedürfnisse zu verbessern und ihre Kommunikationsfähigkeit wiederherzustellen.

Technisches Fachwissen

Die Ausbildung zum Hörakustiker vermittelt ein breites Spektrum an technischem Fachwissen über die Funktionsweise von Hörgeräten, Audiometer und anderen Hörhilfen. Sie lernen, komplexe Geräte zu verstehen, zu warten, zu reparieren und individuell an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen.

Kundenorientierung und Empathie

Hörakustiker arbeiten eng mit ihren Kunden zusammen, um deren individuelle Höranforderungen zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Sie müssen einfühlsam sein, um die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden zu erkennen und sie mit Empathie und Respekt zu behandeln.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Der Bereich der Hörakustik unterliegt ständigen technologischen Entwicklungen und Innovationen. Als Hörakustiker haben Sie die Möglichkeit, Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten durch kontinuierliche Weiterbildung und Schulungen auf dem neuesten Stand zu halten und sich mit den neuesten Technologien vertraut zu machen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Hörakustiker arbeiten häufig in interdisziplinären Teams mit HNO-Ärzten, Audiologen und anderen Gesundheitsfachkräften zusammen, um die bestmögliche Versorgung für ihre Patienten sicherzustellen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von Hörproblemen und fördert den interprofessionellen Austausch und die Zusammenarbeit.

Vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten

Nach Abschluss der Ausbildung zum Hörakustiker stehen Ihnen verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten offen, darunter die Arbeit in Hörgeräteakustik-Fachgeschäften, in HNO-Praxen, in Kliniken, in Hörzentren oder als selbstständiger Hörakustiker mit eigener Praxis.

Berufliche Erfüllung

Die Arbeit als Hörakustiker bietet eine sinnstiftende Tätigkeit, bei der Sie direkt dazu beitragen, das Leben Ihrer Kunden zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern. Die Möglichkeit, Menschen zu helfen, wieder besser zu hören und am sozialen Leben teilzunehmen, kann eine große berufliche Erfüllung und Zufriedenheit bringen.

Mögliche Digitalisierungen als Hörakustiker

  • Digitales Dokumentenmanagement - DMS

    Datenbankbasierte Dokumentationssysteme für Abrechnungen oder Messergebnisse audiometrischer Tests nutzen.

  • 3-D-Simulation

    Mithilfe von Modellierungssoftware ein digitales 3D-Modell der zukünftigen Otoplastik (Hörgeräteanpassung) erstellen.

  • 3D-Laserscanning

    Durch Verwendung eines 3-D-Lasers die Form der Ohrmuschel scannen.

  • 3D-Druck

    Ohranpassungen (Otoplastiken) mittels 3D-Druckverfahren produzieren.

  • Wearable Technology

    Information über moderne Hörsysteme bereitstellen, die es den Patienten ermöglichen, auch fernzusehen, Musik zu hören oder zu telefonieren.

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