Ausbildung als Lacklaborant
Farben machen die Welt nicht nur bunter, sie schützen auch auf vielfältige Weise. Dafür, dass dies von Dauer ist, sorgen die Lacklaboranten und Lacklaborantinnen: Sie sind in Labors zuständig für die Produktentwicklung, Optimierung, Herstellung, Prüfung und Anwendung von Farben, Druckfarben und Lacken. Zu diesem Zweck planen sie Versuche und führen diese auch durch. Um ein neues Produkt herzustellen, prüfen sie die Rohstoffe, die dafür in Frage kommen könnten, sowohl auf Qualität als auch auf Verwendbarkeit. Für neue Beschichtungen, die auf Holz, Metall, Kunststoff oder Mauerwerk haften, entwickeln sie neue Rezepturen, die exakt für den Einsatz auf diesen speziellen Untergründen geeignet sind.
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3,5 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Lacklaborant
(Abweichungen möglich, Stand: 01. Januar 2024, Quelle: WSI Tarifarchiv)
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Lacklaborant lässt sich bis auf 2,5 Jahre verkürzen.
Interessante Schulfächer
Chemie
(z.B. für die Prüfung der Beständigkeit von Beschichtungen gegenüber chemischen Einflüssen)
Mathematik
(z.B. für Berechnungen von Materialeinsatz und -verbrauch für die Herstellung von Beschichtungsstoffen)
Physik
(z.B. für die Prüfung der Beständigkeit von Beschichtungen gegenüber physikalischen Einflüssen)
Wie viel verdient man als Lacklaborant
Während der Ausbildung zum Lacklaboranten verdienst du bereits ein attraktives Gehalt, das mit jedem Jahr ansteigt. Im ersten Ausbildungsjahr erhältst du 1.100 € monatlich, im zweiten Jahr steigert sich dein Gehalt auf 1.168 €. Im dritten Jahr verdienst du 1.232 €, und im vierten Jahr steigert sich dein Einkommen auf 1.321 €. Nach erfolgreichem Abschluss deiner Ausbildung erwartet dich ein noch attraktiveres Gehalt. Dein Einstiegsgehalt als Lacklaborant liegt bei mindestens 3.638 € monatlich. Im Durchschnitt verdienen Lacklaboranten etwa 4.404 €, und mit steigender Erfahrung und Qualifikation kannst du bis zu 5.472 € monatlich verdienen. Diese Verdienstmöglichkeiten machen den Beruf des Lacklaboranten zu einer lukrativen Karriereoption mit hervorragenden Zukunftsaussichten.
Was man in der Ausbildung als Lacklaborant lernt
In der Ausbildung zum Lacklaboranten erwerben die Auszubildenden umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Herstellung, Analyse und Anwendung von Beschichtungsstoffen erforderlich sind. Die Auszubildenden lernen, Energieträger effizient einzusetzen und mit Arbeitsgeräten sowie -mitteln sachgerecht umzugehen. Dazu gehört auch die Pflege und Wartung dieser Geräte, um eine stetige Betriebsbereitschaft zu gewährleisten. Sie befassen sich außerdem mit qualitätssichernden Maßnahmen und der Kundenorientierung, um die Anforderungen der Kunden genau zu verstehen und zu erfüllen. Die Auszubildenden erlernen die Bedeutung der Wirtschaftlichkeit im Labor, um kostenbewusst und effizient zu arbeiten. Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist die Arbeitsorganisation und Kommunikation. Die Auszubildenden werden in der Arbeitsplanung geschult, lernen, im Team zu arbeiten, und beschäftigen sich mit der Informationsbeschaffung und Dokumentation. Der Umgang mit Kommunikations- und Informationssystemen, die Messdatenerfassung und -verarbeitung sowie das Anwenden von Fremdsprachen bei Fachaufgaben werden ebenfalls vermittelt. Das Umgehen mit Arbeitsstoffen stellt einen weiteren wesentlichen Ausbildungsbereich dar. Die Auszubildenden setzen sich mit chemischen und physikalischen Methoden auseinander, was die Probenahme und Probenvorbereitung, das Messen physikalischer Größen und Stoffkonstanten sowie diverse Analyseverfahren umfasst. Sie lernen auch, Arbeitsstoffe zu trennen und zu vereinigen.
Ein zentraler Aspekt der Ausbildung ist das Durchführen analytischer Arbeiten an Lackrohstoffen, Halbfabrikaten und Beschichtungsstoffen. Dies beinhaltet physikalische Verfahren zur Bestimmung von Stoffkonstanten und Kennzahlen sowie chemische Verfahren zur Bestimmung verschiedener Kennzahlen. Die Auszubildenden werden außerdem in der Vorbehandlung und Beschichtung von Untergründen sowie im Prüfen von Beschichtungen geschult. Sie lernen, Untergründe für Tests vorzubereiten, Beschichtungsstoffe korrekt aufzutragen und die getrockneten und gehärteten Beschichtungen zu prüfen. Darüber hinaus werden Grundlagen der Herstellung von Beschichtungsstoffen vermittelt. Dies umfasst die verschiedenen Schritte in der Produktion von Lacken und Farben sowie die Sicherheits- und Umweltaspekte, die dabei zu beachten sind. Abschließend lernen die Auszubildenden die Grundlagen zur Formulierung von Beschichtungsstoffen. Dies beinhaltet das Mischen verschiedener Komponenten, um die gewünschten Eigenschaften und Leistungen der Endprodukte zu erzielen. Zusammenfassend bietet die Ausbildung zum Lacklaboranten eine umfassende und vielseitige Grundlage für eine Karriere in der Lack- und Beschichtungsindustrie. Die Auszubildenden erwerben praktische Fähigkeiten und theoretisches Wissen, das sie auf eine Vielzahl von Herausforderungen in diesem Fachbereich vorbereitet.
Mögliche Karrierechancen als Lacklaborant
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Ausbilder - AdA-Schein
Andere Weiterbildung
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Betriebsmanager - Farbtechnik
Andere Weiterbildung
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Chemieingenieurwesen (Studium)
Studium
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Industriemeister - Lack- und Beschichtung
Meisterweiterbildung
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Techniker - Farb- u. Lacktechnik
Technikerweiterbildung
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Techniker - Farb- u. Lacktechnik/Gestaltung
Technikerweiterbildung
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Techniker - Farb- u. Lacktechnik/Individuelle Beschichtungstechnik
Technikerweiterbildung
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Verfahrenstechnik (Studium)
Studium
Vorteile des Berufs Lacklaborant
Forschung und Entwicklung
Lacklaboranten sind für die Entwicklung neuer Lackrezepturen und Beschichtungssysteme verantwortlich. Sie führen Experimente durch, testen verschiedene Materialien und Zusatzstoffe und optimieren die Formulierungen, um die gewünschten Eigenschaften wie Haftung, Haltbarkeit, Farbechtheit und chemische Beständigkeit zu erreichen.
Qualitätskontrolle
Lacklaboranten überwachen den Herstellungsprozess und führen Qualitätskontrollen durch, um sicherzustellen, dass die hergestellten Lacke und Beschichtungen den technischen Spezifikationen und Qualitätsstandards entsprechen. Sie prüfen die Rohstoffe, Zwischenprodukte und Endprodukte auf physikalische, chemische und optische Eigenschaften, um die Qualität der Produkte sicherzustellen.
Materialkenntnisse
Lacklaboranten haben ein tiefes Verständnis für die Eigenschaften und Verarbeitung von Lacken, Harzen, Lösungsmitteln, Pigmenten und anderen Rohstoffen, die in der Lackherstellung verwendet werden. Sie kennen die verschiedenen Arten von Lacken, ihre Anwendungen und Einsatzgebiete und wählen die geeigneten Materialien für die jeweilige Anwendung aus.
Anwendungstechnik
Diese Technologen sind mit verschiedenen Anwendungstechniken vertraut, um Lacke und Beschichtungen auf Oberflächen aufzutragen. Dazu gehören Techniken wie Sprühen, Streichen, Tauchen, Rollen und andere Verfahren, die je nach den Anforderungen des Endprodukts angewendet werden.
Umwelt- und Gesundheitsschutz
Lacklaboranten arbeiten daran, umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Lacke und Beschichtungen zu entwickeln. Sie berücksichtigen die Auswirkungen der verwendeten Materialien auf die Umwelt und die Gesundheit der Anwender und streben nach nachhaltigen Lösungen, die den Anforderungen an Umweltschutz und Arbeitssicherheit gerecht werden.
Anwendungsbereiche
Lacke und Beschichtungen werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Automobilindustrie, Bauwesen, Möbelindustrie, Metallverarbeitung, Holzverarbeitung, Kunststoffindustrie und viele andere. Lacklaboranten haben daher vielfältige Möglichkeiten, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einzusetzen.
Mögliche Digitalisierungen als Lacklaborant
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Color Reader
Durch einen visuellen Vergleich die Farbechtheit einer Glasur überprüfen.
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Wearable Technology
Datenbrillen verwenden, um chemische Geräte und Anlagen zu überwachen.
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Vernetzte Labor- und Analyse-Geräte
Farben und Lacke im Prüflabor prüfen und die Ergebnisse digital auswerten.
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Digitales Dokumentenmanagement - DMS
Messergebnisse und Versuche werden erfasst und digital dokumentiert und verwaltet.