Ausbildung als Biologielaborant
Bevor ein Medikament auf den Markt kommt, sind vielerlei Laboruntersuchungen, z.B. auf dessen Nebenwirkungen, notwendig. Dies ist die Aufgabe von Biologielaboranten und Biologielaborantinnen. Sie untersuchen Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und Zellkulturen. Ferner isolieren sie Zellen, züchten sie auf speziellen Nährböden und begutachten sie. Unter dem Elektronenmikroskop prüfen sie zudem die Struktur von Viren oder Bakterien. In Versuchen setzen sie Zellen, Eiweiße, Blut- oder Gewebeproben an. Dazu nutzen sie chemische Lösungen und beobachten den Verlauf der Reaktionen. Auch arbeiten sie bei Tierversuchen mit und führen bisweilen gentechnische Versuche durch. Biologielaboranten und Biologielaborantinnen arbeiten überwiegend in der medizinischen und biologischen Forschung in Betrieben, die biotechnische Produkte herstellen, sowie bei Pharma- und Kosmetikherstellern. Aber auch Unternehmen der Lebensmittelindustrie sind mögliche Arbeitgeber.
Ausbildungsanfänger in Deutschland
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- Hochschulreife 79%
- Mittlerer Bildungsabschluss 18%
- ohne Mittelschulabschluss 1%
- Mittelschulabschluss 1%
- Sonstige 1%
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3,5 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Biologielaborant
(Abweichungen möglich, Stand: 01. Januar 2023, Quelle: Bayerisches Tarifregister)
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Biologielaborant lässt sich bis auf 2,5 Jahre verkürzen.
Mögliche Berufsschulen für Biologielaborant
Interessante Schulfächer
Biologie
(z.B. um mikrobiologische Arbeiten durchzuführen)
Mathematik
(z.B. für die Auswertung von Versuchen und statischen Berechnungen)
Chemie
(z.B. um Eigenschaften und Reaktionen von Stoffen zu verstehen)
Was man in der Ausbildung als Biologielaborant lernt
Während seiner Ausbildung zum Biologielaboranten erwirbt der angehende Fachmann ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen, die ihn befähigen, Laborarbeiten in verschiedenen biologischen Fachgebieten durchzuführen. Ein wichtiger Aspekt der Ausbildung ist die Messdatenerfassung und -verarbeitung. Der Auszubildende lernt, Daten zu erfassen, zu analysieren und zu interpretieren, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Das Anwenden von Fremdsprachen bei Fachaufgaben spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Da viele wissenschaftliche Veröffentlichungen und Kommunikationen in der Biologie auf Englisch erfolgen, ist es wichtig, dass der angehende Biologielaborant über gute Fremdsprachenkenntnisse verfügt. Ein zentraler Bestandteil der Ausbildung ist das Umgehen mit Arbeitsstoffen. Der Auszubildende erwirbt das nötige Know-how, um sicher mit chemischen und biologischen Substanzen umzugehen und alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Die Ausbildung umfasst auch chemische und physikalische Methoden sowie Probenahme und Probenvorbereitung. Der angehende Biologielaborant lernt, verschiedene Analyseverfahren anzuwenden und Proben für weitere Untersuchungen vorzubereiten. Des Weiteren erwirbt der Auszubildende Kenntnisse über physikalische Größen und Stoffkonstanten sowie über Trenn- und Vereinigungsverfahren von Arbeitsstoffen.
Ein wesentlicher Teil der Ausbildung beinhaltet das Durchführen verschiedener laborbezogener Arbeiten in verschiedenen biologischen Disziplinen. Dazu gehören mikrobiologische, zellkulturtechnische, molekularbiologische, biochemische, hämatologische, histologische, zoologisch-pharmakologische und diagnostische Arbeiten. Zusätzlich bietet die Ausbildung eine Auswahl an Wahlqualifikationen, die es dem Auszubildenden ermöglichen, sich auf spezifische Bereiche zu spezialisieren. Dazu gehören immunologische, biotechnologische, botanische, parasitologische, pharmakologische, toxikologische, phytomedizinische, pharmakokinetische Arbeiten und vieles mehr. Darüber hinaus werden in der Ausbildung laborbezogene Informationstechnik, Qualitätsmanagement, umweltbezogene Arbeitstechniken und verschiedene analytische Verfahren vermittelt. Insgesamt bietet die Ausbildung zum Biologielaboranten eine solide Grundlage für eine Karriere in verschiedenen Bereichen der biologischen Forschung und Analyse. Der angehende Fachmann erwirbt nicht nur technisches Know-how, sondern auch wichtige praktische Fertigkeiten und ein Verständnis für wissenschaftliche Methoden und Verfahren.
Mögliche Karrierechancen als Biologielaborant
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Agrarbiologie (Studium)
Studium
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Ausbilder - AdA-Schein
Andere Weiterbildung
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Biologie (Studium)
Studium
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Chemische Biologie (Studium)
Studium
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Industriemeister - Chemie
Meisterweiterbildung
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Molekularwissenschaft (Studium)
Studium
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Techniker - Biotechnik
Technikerweiterbildung
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Techniker - Chemietechnik
Technikerweiterbildung
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Techniker - Chemietechnik/Biochemie
Technikerweiterbildung
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Techniker - Chemietechnik/Laboratoriumstechnik
Technikerweiterbildung
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Techniker - Umweltschutztechnik
Technikerweiterbildung
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Technischer Fachwirt
Kaufmännische Weiterbildung
Vorteile des Berufs Biologielaborant
Interdisziplinäre Kenntnisse und Fähigkeiten
Biologielaboranten erwerben ein breites Wissensspektrum in den Naturwissenschaften, insbesondere in Biologie, Chemie und Physik. Diese interdisziplinären Kenntnisse sind nicht nur für die Arbeit im Labor wertvoll, sondern bieten auch eine solide Grundlage für weitere berufliche oder akademische Entwicklungen.
Praxisorientierte Ausbildung
Die duale Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, umfangreiche praktische Erfahrungen zu sammeln, während sie gleichzeitig theoretisches Wissen erwerben. Dies bereitet sie effektiv auf die Arbeitswelt vor und macht sie sofort einsatzfähig in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsbereichen.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Während der Ausbildung können sich Biologielaboranten in Bereichen wie Immunologie, Biochemie, Genetik, Toxikologie und anderen spezialisieren. Diese Spezialisierungen erhöhen ihre Beschäftigungsfähigkeit und bieten Chancen auf Karriereentwicklung in spezifischen Forschungsfeldern.
Beitrag zu wichtigen Forschungsprojekten
Biologielaboranten spielen eine wesentliche Rolle in der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung, beispielsweise bei der Suche nach neuen Medikamenten, der Erforschung von Krankheiten oder der Entwicklung von Umweltschutztechnologien. Ihre Arbeit hat oft direkte Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Wohlergehen der Menschen.
Internationale Karrieremöglichkeiten
Aufgrund des universellen Charakters der Naturwissenschaften und der breiten Anwendungsbereiche biologischer Forschung, haben Biologielaboranten gute Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt, was ihnen eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten weltweit eröffnet.
Hohe Anforderungen an Präzision und Verantwortung
Die Arbeit eines Biologielaboranten erfordert hohe Genauigkeit, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, insbesondere beim Umgang mit sensiblen oder gefährlichen Stoffen. Diese Anforderungen fördern eine hohe berufliche Ethik und Disziplin, die in vielen anderen Berufsfeldern geschätzt wird.
Mögliche Digitalisierungen als Biologielaborant
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Smart Spraying
Teilnahme an der Fortentwicklung von Smart-Spraying-Technologien.
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Vernetzte Labor- und Analyse-Geräte
Untersuchung von Proben aus Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen und Zellkulturen im Prüflabor, gefolgt von digitaler Auswertung der erfassten Daten.
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Wearable Technology
Überwachung von computergestützten Analyseanlagen mithilfe von Datenbrillen.
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Digitales Dokumentenmanagement - DMS
Messergebnisse und Versuche werden erfasst und digital dokumentiert und verwaltet.
9 Ausbildungsplätze Biologielaborant vorhanden
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Biologielaborant (m/w/d)
Ausbildung 2024senetics healthcare group GmbH & Co. KGHardtstr. 1691522 Ansbach -
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Biologielaborant (m/w/d)
Ausbildung 2024Laboklin GmbH & Co KGSteubenstraße 497688 Bad KissingenStudium mit AusbildungBioanalytikBachelor of Science (B.Sc.) -
Biologielaborant (m/w/d)
Ausbildung 2025Laboklin GmbH & Co KGSteubenstraße 497688 Bad KissingenStudium mit AusbildungBioanalytikBachelor of Science (B.Sc.) -
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