Ausbildung als Handzuginstrumentenmacher
Handzuginstrumentenmacher und Handzuginstrumentenmacherinnen sind für den Bau von handgezogenen oder angeblasenen Instrumenten verantwortlich. Vor dem eigentlichen Bau erstellen sie Entwürfe oder verwenden vorhandene technische Zeichnungen, um die erforderlichen Maße und Vorgaben zu entnehmen.
Sie fertigen Gehäusebauteile aus Holz oder Metall an und stellen Bälge aus Pappe her. Diese Bauteile werden dann zusammenmontiert. Handzuginstrumentenmacher und Handzuginstrumentenmacherinnen bringen Knöpfe, Tasten, Register, Stimmstöcke, Dichtungen und Klappen mit Rückholfedern an und bearbeiten die Oberfläche des Instruments.
Nach der Fertigstellung prüfen sie die Klangqualität des Instruments und stimmen es gegebenenfalls. Sie sind auch für die Wartung, Pflege und Reparatur bzw. Restaurierung defekter oder alter Instrumente zuständig. Darüber hinaus beraten sie Kunden bei der Auswahl von Instrumenten und geben ihnen Tipps zur richtigen Handhabung.
Die Arbeit erfordert handwerkliches Geschick, Präzision und ein gutes Gehör für Klangqualität. Handzuginstrumentenmacher und Handzuginstrumentenmacherinnen sollten über fundierte Kenntnisse der verschiedenen Instrumententypen und ihrer Bauteile verfügen. Sie müssen in der Lage sein, präzise Messungen durchzuführen und die richtigen Materialien für den Bau und die Reparatur von Instrumenten auszuwählen.
Die Arbeit findet oft in Werkstätten statt, in denen spezialisierte Werkzeuge und Materialien zur Verfügung stehen. Handzuginstrumentenmacher und Handzuginstrumentenmacherinnen können auch in Musikinstrumentenbauunternehmen oder als selbstständige Handwerker arbeiten.
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Handzuginstrumentenmacher
(Abweichungen möglich, Stand: 01. Januar 2024, Quelle: WSI Tarifpolitischer Monatsbericht)
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Handzuginstrumentenmacher lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.
Interessante Schulfächer
Musik
(z.B. für ein gutes Gehör für die Klangqualität)
Kunst
(z.B. für die Erstellung von Gehäusebauteilen aus Holz)
Mathematik
(z.B. bei der Berechnung von Flächenaufteilungen und der Preiskalkulation)
Wie viel verdient man als Handzuginstrumentenmacher
Während der Ausbildung zum Handzuginstrumentenmacher verdient man im ersten Ausbildungsjahr bis zu 820 €. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf bis zu 900 €, und im dritten Jahr kann man bis zu 1.010 € monatlich verdienen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kann das Einkommen erheblich steigen. Ein ausgebildeter Handzuginstrumentenmacher verdient mindestens 2.368 €, wobei der Durchschnitt bei etwa 2.835 € liegt. In einigen Fällen kann das Gehalt sogar bis zu 3.648 € betragen. Diese Gehaltsspanne reflektiert nicht nur die steigenden Qualifikationen, sondern auch die gestiegene Verantwortung und Fachkenntnis, die mit der Berufserfahrung einhergeht.
Was man in der Ausbildung als Handzuginstrumentenmacher lernt
Die Ausbildung zum Handzuginstrumentenmacher bereitet die Auszubildenden auf die Herstellung und Reparatur von Handzuginstrumenten wie Akkordeons, Bandoneons oder Konzertinas vor. Sie beginnt mit dem Lesen, Anwenden und Erstellen von technischen Unterlagen, was für die Planung und Durchführung von Herstellungsprozessen unerlässlich ist. Die Auszubildenden lernen, verschiedene Instrumententypen zu bestimmen und zuzuordnen, was entscheidend für die korrekte Bearbeitung und Montage der Instrumente ist. Sie erwerben Kenntnisse im Anwenden von Leimen und Klebern, eine grundlegende Fertigkeit für das Fügen von Instrumententeilen. Das Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen ist ein weiterer wichtiger Teil der Ausbildung. Die Auszubildenden lernen, Materialien wie Metalle, Hölzer und Leder richtig zu wählen und zu bearbeiten. Im Bereich Prüfen, Messen und Kennzeichnen erwerben die Auszubildenden die Fähigkeiten, Werkstücke genau zu vermessen und zu markieren, was für die Präzision beim Bau von Instrumenten entscheidend ist. Die Auszubildenden lernen auch, Werkzeuge anzufertigen und instand zu halten sowie Werkstücke zu trennen, auszurichten und zu spannen. Das manuelle und maschinelle Bearbeiten von Metallen ist eine weitere zentrale Fertigkeit, ebenso wie das Fügen von Bauteilen.
Die Auswahl, Bestimmung und Lagerung von Hölzern und Holzwerkstoffen sowie deren Bearbeitung sind wichtige Bestandteile der Ausbildung. Die Auszubildenden erlernen Techniken, um Holz für die Herstellung von Instrumententeilen wie dem Korpus zu bearbeiten. Die Wartung und Pflege von Betriebsmitteln, das Verarbeiten von Zelluloid und das Behandeln von Oberflächen sind ebenfalls Teil der Ausbildung. Diese Fähigkeiten sind wichtig für die Herstellung von hochwertigen und langlebigen Instrumenten. Die Be- und Verarbeitung von Leder, Pappe, Stoff und Kunstleder zu Bälgen, das Montieren von Baßmechanik und Schaltgruppen sowie das Montieren und Einbauen der Klaviatur sind spezifische Fertigkeiten, die für Handzuginstrumentenmacher unerlässlich sind. Das Einbauen der Stimmplatten, das Stimmen von Instrumenten und die Endmontage sind die letzten Schritte im Herstellungsprozess, die die Auszubildenden lernen. Sie erwerben die Fähigkeit, Instrumente so zusammenzubauen und abzustimmen, dass sie den hohen Anforderungen an Klangqualität und Spielbarkeit entsprechen. Die Endkontrolle und das Reparieren von Handzuginstrumenten runden die Ausbildung ab. Die Auszubildenden lernen, fertige Instrumente auf Mängel zu prüfen und notwendige Reparaturen durchzuführen.
Mögliche Karrierechancen als Handzuginstrumentenmacher
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Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HwO)
Andere Weiterbildung
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Handzuginstrumentenmachermeister
Meisterweiterbildung
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Musikinstrumentenbau (Studium)
Studium
Vorteile des Berufs Handzuginstrumentenmacher
Kunsthandwerkliche Tradition
Handzuginstrumentenmacher sind Teil einer lange bestehenden handwerklichen Tradition, die auf feinste Handwerkskunst und Präzision setzt. Sie arbeiten an der Herstellung und Reparatur von traditionellen Handzuginstrumenten wie Akkordeons, Harmonikas, Ziehharmonikas und Bandoneons.
Kreativität und Individualität
Diese Ausbildung ermöglicht es angehenden Handzuginstrumentenmachern, ihre künstlerische und gestalterische Kreativität auszuleben. Sie können einzigartige Designs entwerfen, personalisierte Instrumente für Kunden herstellen und individuelle Kundenwünsche umsetzen.
Handwerkliches Geschick
Die Ausbildung vermittelt handwerkliche Fähigkeiten und Techniken, um die komplexen Mechanismen und Strukturen von Handzuginstrumenten zu verstehen und zu bearbeiten. Dazu gehören das Holzschnitzen, das Metallbearbeiten, das Leder- und Stoffverarbeiten sowie das Feinjustieren von Tönen und Klängen.
Präzision und Geduld
Handzuginstrumentenmacher benötigen ein hohes Maß an Präzision und Geduld, um jedes Detail ihrer Arbeit sorgfältig zu bearbeiten. Sie müssen feinste Maße einhalten, komplexe Mechanismen montieren und akribisch jede Komponente prüfen, um sicherzustellen, dass das Instrument einwandfrei funktioniert.
Erhaltung kulturellen Erbes
Durch ihre Arbeit tragen Handzuginstrumentenmacher dazu bei, das kulturelle Erbe und die Tradition der Handzuginstrumente zu bewahren. Sie erhalten und restaurieren alte Instrumente, bewahren historische Techniken und Materialien und geben ihr Wissen an zukünftige Generationen weiter.
Kundenorientierung
Handzuginstrumentenmacher arbeiten oft eng mit Kunden zusammen, um deren individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen und umzusetzen. Sie bieten Beratung bei der Auswahl von Instrumenten, geben Empfehlungen zur Pflege und Wartung und stehen für Reparaturen und Anpassungen zur Verfügung.
Leidenschaft und Engagement
Die Arbeit als Handzuginstrumentenmacher erfordert eine starke Leidenschaft für Musik, Handwerk und traditionelle Instrumente. Es ist ein Beruf, der Engagement und Hingabe erfordert, aber auch große persönliche Erfüllung und Zufriedenheit bietet.
Mögliche Digitalisierungen als Handzuginstrumentenmacher
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3D-Laserscanning
Durch die Verwendung eines 3-D-Laserscanners können Fehler und Schäden an einem Akkordeon grafisch dargestellt werden.
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3D-Druck
Fertigung von Ersatzteilen und Halterungen für Restaurierungen und Neubauten mit einem 3-D-Drucker.