Ausbildung als Geomatiker
Nein, hierbei handelt es sich nicht um einen Klon aus Erdkunde- und Mathelehrer: Geomatiker und Geomatikerinnen stellen mit Hilfe von spezieller Software Karten für jeden Zweck her: von Land-, Straßen-, Wander- oder auch Fahrradkarten bis hin zu Atlanten oder multimedial aufbereiteten Karten für CDs. Die dafür erforderlichen Informationen über Straßen- oder Flussverläufe, bebaute Flächen, Berghöhen oder Waldgebiete erhalten sie, indem sie selbst Vermessungen durchführen oder Geodaten (z.B. Luftaufnahmen, Vermessungsergebnisse oder Satellitenbilder) von anderen Anbietern beziehen. Diese Informationen setzen sie durch Linien, Flächen, Farben und Schrift um, so dass sich jeder überall auf der Welt zurecht findet. Dabei heben sie besondere Eigenschaften räumlicher Gegebenheiten hervor, modellieren Veränderungsprozesse und visualisieren Pläne. Auch beraten sie Kunden hinsichtlich der benötigten Menge und Art der Daten, der optimalen Darstellung und der Schlussfolgerungen, die sich z.B. für die Standortplanung ergeben.
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Geomatiker
(Abweichungen möglich, Stand: 01. August 2024, Quelle: WSI Tarifarchiv)
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Geomatiker lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.
Mögliche Berufsschulen für Geomatiker
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Interessante Schulfächer
Mathematik
z.B. für das Verständnis von Geomerie, Trigonometrie und Statistik)
Geografie / Erdkunde
(z.B. Basiswissen über Landschaften, Karten und geographische Systeme)
Physik
(z.B. im Bezug auf Messmethoden und Technologien bei der Vermessung)
Informatik
(z.B. beim Umgang mit Computerprogrammen zum Entwurf der Karten)
Englisch
(z.B. für die Fachliteratur und die Softwareanwendungen)
Wie viel verdient man als Geomatiker
Während der Ausbildung als Geomatiker verdient man im ersten Jahr bis zu 1.087 €, im zweiten Jahr bis zu 1.141 € und im dritten Jahr bis zu 1.191 €. Diese Gehaltsspanne spiegelt die zunehmende Verantwortung und Erfahrung wider, die mit der Ausbildung einhergeht. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kann man als Geomatiker mit einem Einstiegsgehalt von mindestens 3.101 € rechnen. Im Durchschnitt liegt das Gehalt bei etwa 3.619 €, wobei Spitzenverdiener bis zu 4.307 € pro Monat erzielen können. Die Gehaltserhöhung nach der Ausbildung reflektiert die wertvollen Fähigkeiten und Fachkenntnisse, die man als Geomatiker mitbringt und macht die Berufsausbildung in diesem Bereich besonders attraktiv.
Was man in der Ausbildung als Geomatiker lernt
Die Ausbildung zum Geomatiker ist vielseitig und umfasst eine Reihe wichtiger Themen, die für die professionelle Arbeit in diesem Bereich erforderlich sind. Zu Beginn der Ausbildung werden den angehenden Geomatikern grundlegende berufsbezogene Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Normen und Standards vermittelt. Dies bildet die rechtliche und normative Grundlage für ihre Arbeit. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Einführung in die Grundlagen der Geoinformationstechnologie. Hier lernen die Auszubildenden die technologischen Grundlagen kennen, die für die Arbeit mit geografischen Daten und Informationssystemen erforderlich sind. Einzelprozesse des Geodatenmanagements bilden einen zentralen Bestandteil der Ausbildung. Dies umfasst das Erfassen und Beschaffen von Daten, das Bearbeiten, Qualifizieren und Visualisieren von Daten sowie das Interpretieren, Zusammenführen, Verknüpfen und Auswerten von Daten. Die Auszubildenden werden auch in der Nutzung von Informations- und Kommunikationssystemen der Geomatik geschult. Dazu gehört das Nutzen von Informationssystemen, das Einsetzen von Datenbanksystemen, das Anwenden automatisierter Prozesse sowie der Aufbau, die Konzeption und die Anwendungen von Geoinformationssystemen und Geodateninfrastrukturen.
Des Weiteren werden ganzheitliche Prozesse des Geodatenmanagements behandelt, um ein umfassendes Verständnis für die Arbeit mit geografischen Daten zu entwickeln. Die Auftragsabwicklung und das Marketing sind ebenfalls Teil der Ausbildung zum Geomatiker. Die Auszubildenden lernen, Aufträge zu planen und durchzuführen sowie Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die betriebliche und technische Kommunikation und Organisation sowie das Qualitätsmanagement und die Kundenorientierung, um einen reibungslosen Ablauf in den Arbeitsprozessen sicherzustellen und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten. Insgesamt bietet die Ausbildung zum Geomatiker ein breites Spektrum an Kenntnissen und Fähigkeiten, um in verschiedenen Bereichen der Geomatik erfolgreich tätig zu sein.
Mögliche Karrierechancen als Geomatiker
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Ausbilder - AdA-Schein
Andere Weiterbildung
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Geografie (Studium)
Studium
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Geowissenschaften (Studium)
Studium
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Techniker - Seevermessungstechnik
Technikweiterbildung
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Techniker - Vermessungstechnik
Technikerweiterbildung
Vorteile des Berufs Geomatiker
Geodatenmanagement
Geomatiker sind Experten für die Erfassung, Verarbeitung, Analyse und Präsentation von geografischen Daten. Sie arbeiten mit modernster Vermessungs- und Kartierungstechnologie, um präzise geografische Informationen zu sammeln und zu verwalten.
Kartographie und Geoinformationssysteme (GIS)
Geomatiker erstellen und aktualisieren Karten und digitale Geodatenbanken mithilfe von GIS-Software. Sie analysieren geografische Daten, um räumliche Muster und Trends zu identifizieren und Entscheidungsträgern wertvolle Informationen zur Verfügung zu stellen.
Vermessungstechnik
Geomatiker führen Vermessungsarbeiten durch, um die genaue Position und Ausdehnung von Land, Gebäuden, Infrastrukturen und anderen Objekten zu bestimmen. Sie verwenden hochpräzise Instrumente wie GPS, Totalstationen und Laserscanner, um Vermessungsdaten zu erfassen und zu verarbeiten.
Geografische Informationssysteme (GIS)
Geomatiker entwickeln und warten GIS-Anwendungen und -Datenbanken für die Verwaltung und Analyse von geografischen Daten. Sie erstellen thematische Karten, führen räumliche Analysen durch und entwickeln benutzerdefinierte GIS-Lösungen für verschiedene Anwendungsgebiete wie Stadtplanung, Umweltschutz oder Katastrophenmanagement.
Umwelt- und Ressourcenmanagement
Geomatiker unterstützen Umwelt- und Ressourcenmanager bei der Planung, Überwachung und Bewertung von Umwelt- und Naturschutzprojekten. Sie erfassen und analysieren Umweltdaten, modellieren Umweltprozesse und unterstützen Entscheidungsträger bei der Entwicklung nachhaltiger Landnutzungsstrategien.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Geomatiker arbeiten eng mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen wie Geographie, Geologie, Bauwesen, Umweltwissenschaften und Informatik zusammen, um komplexe geografische Probleme zu lösen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Mögliche Digitalisierungen als Geomatiker
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Gefahren-Management-Systeme - GMS
Aufbereitung und Bereitstellung von Geodaten für GMS-Systeme.
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3-D-Simulation
Eine virtuelle 3D-Simulation der Entwicklung von Stadtteilen präsentieren.
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Geoinformationssysteme
Messdaten in Geoinformationssystemen erfassen und bearbeiten.
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Tauchroboter
Verwendung von Tauchrobotern zur Durchführung von Unterwasservermessungen.
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Digitale Topografische Karten - DTK
Digitales Anfertigen und Aktualisieren von topografischen Karten.
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Bilderkennung
Verwendung von automatisierten Systemen zur Analyse von Luftbildern.
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Drohnentechnik
Luftvermessungen mithilfe einer Drohne durchführen.
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3D-Laserscanning
Durchführung einer Geländevermessung mit einem 3-D-Laserscanner.
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Digitales Dokumentenmanagement - DMS
Luft- und Satellitenbilder sowie statistische Erhebungen digital erfassen und verwalten.