
Ausbildung als Holzspielzeugmacher
Holzspielzeugmacher und Holzspielzeugmacherinnen sind für die Herstellung von Holzspielzeug und dekorativen Holzgegenständen nach eigenen Entwürfen oder Vorgaben verantwortlich. Dazu suchen sie geeignete Holzarten und -werkstoffe aus und lagern bzw. trocknen sie fachgerecht, um eine optimale Qualität zu gewährleisten.
Bei der Herstellung von Spielwaren legen Holzspielzeugmacher und Holzspielzeugmacherinnen besonderen Wert darauf, dass die Produkte kindersicher gestaltet sind. Sie sägen das Holz nach den vorgegebenen Maßen zu und verwenden verschiedene Techniken wie Fräsen, Drehen und Drechseln, um die gewünschten Formen zu erreichen. Einzelteile und Baugruppen werden dann zu kompletten Gegenständen montiert.
Nach der Montage verzieren Holzspielzeugmacher und Holzspielzeugmacherinnen die Werkstücke mit Ornamenten oder Bildmotiven und behandeln die Holzoberflächen mit Lacken und Lasuren, um ihnen ein ansprechendes Aussehen zu verleihen. Sie können auch kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Holz restaurieren, wie zum Beispiel Uhrengehäuse oder Figuren.
Die Arbeit erfordert handwerkliches Geschick, Kreativität und Präzision. Holzspielzeugmacher und Holzspielzeugmacherinnen sollten über gute Kenntnisse der verschiedenen Holzarten und ihrer Eigenschaften verfügen. Sie müssen in der Lage sein, technische Zeichnungen zu lesen und die erforderlichen Arbeitsschritte selbstständig durchzuführen.
Die Arbeit findet hauptsächlich in Werkstätten statt, in denen spezialisierte Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung stehen. Holzspielzeugmacher und Holzspielzeugmacherinnenkönnen in Spielzeugherstellungsunternehmen, Handwerksbetrieben oder als selbstständige Handwerker tätig sein.
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Holzspielzeugmacher
(Abweichungen möglich, Stand: 01. September 2024, Quelle: (BMAS))
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Holzspielzeugmacher lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.
Interessante Schulfächer
Werken / Technik
(z.B. für Kenntnisse über verschiedene Holzarten und -Eigenschaften)
Kunst
(z.B. zum Dekorieren von Holzspielzeug)
Mathematik
(z.B. für technische Zeichnungen)
Wie viel verdient man als Holzspielzeugmacher
Während der Ausbildung als Holzspielzeugmacher verdient man im ersten Ausbildungsjahr bis zu 935 €, im zweiten Ausbildungsjahr bis zu 1.025 € und im dritten Ausbildungsjahr bis zu 1.130 €. Diese Vergütung steigert sich mit den Jahren und reflektiert die zunehmende Erfahrung und Verantwortung. Nach Abschluss der Ausbildung kann man mit einem Einstiegsgehalt von mindestens 2.180 € rechnen. Im Durchschnitt liegt das Gehalt bei etwa 2.602 €, wobei erfahrene Fachkräfte bis zu 3.418 € verdienen können. Diese Gehaltsstruktur zeigt die Entwicklungsmöglichkeiten und die Wertschätzung, die diesem Berufszweig entgegengebracht wird, sowohl während der Ausbildung als auch nach deren Abschluss.
Was man in der Ausbildung als Holzspielzeugmacher lernt
Die Ausbildung zum Holzspielzeugmacher ist eine spannende Verbindung aus traditionellem Handwerk und kreativer Gestaltung. Sie beginnt mit dem Planen und Vorbereiten des Arbeitsablaufs, eine wichtige Fähigkeit, um Projekte effizient und erfolgreich umzusetzen. Die Auszubildenden lernen, ihre Arbeitsergebnisse sorgfältig zu kontrollieren und zu bewerten, was für die Sicherstellung der Qualität und Sicherheit des Spielzeugs essentiell ist. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausbildung ist das Lesen und Erstellen von Skizzen und Zeichnungen. Dies ist notwendig, um Ideen visuell darzustellen und Arbeitsprozesse präzise zu planen. Die Auszubildenden erlernen zudem die Anwendung von Gestaltungsprinzipien, die ihnen helfen, ästhetisch ansprechende und anregende Spielzeuge zu entwerfen. Das Verständnis für die Beschaffenheit und Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen ist grundlegend für Holzspielzeugmacher. Die Auszubildenden erfahren, wie verschiedene Holzarten und -materialien sich auf die Produktqualität und -sicherheit auswirken und wie sie entsprechend ihrer Eigenschaften am besten verwendet werden. Zur Herstellung von Spielzeug werden oft Vorrichtungen und Schablonen eingesetzt. Die Auszubildenden lernen, diese selbst herzustellen und anzuwenden, um die Effizienz und Genauigkeit der Produktion zu steigern. Die Be- und Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen ist ein Kernbereich der Ausbildung, wobei traditionelle Techniken wie Sägen, Schleifen und Leimen sowie moderne Methoden vermittelt werden.
Das Instandhalten von Werkzeugen und Maschinen ist für die Aufrechterhaltung eines reibungslosen Produktionsablaufs und die Langlebigkeit der Ausrüstung unerlässlich. Die Auszubildenden lernen, ihre Arbeitsmittel zu pflegen und bei Bedarf zu reparieren. Die Oberflächenbehandlung ist ein wichtiger Prozess, um das fertige Spielzeug sicher und haltbar zu machen. Die Auszubildenden üben, Oberflächen zu prüfen und verschiedene Techniken wie Lackieren, Beizen oder Ölen anzuwenden. Drechseln, Drehen, dekoratives Spanen und Schnitzen sind Techniken, die den Auszubildenden ermöglichen, detailreiche und kunstvolle Spielzeuge herzustellen. Zusätzlich erlernen sie das dekorative Malen und Schmücken, um ihre Erzeugnisse individuell und ansprechend zu gestalten. Die Montage der Teile ist ein weiterer wichtiger Schritt, bei dem die Auszubildenden lernen, die verschiedenen Komponenten sicher und korrekt zusammenzufügen. Abschließend umfasst die Ausbildung das Prüfen und Verpacken der Erzeugnisse, um sicherzustellen, dass das Spielzeug den Qualitäts- und Sicherheitsstandards entspricht und für den Vertrieb oder die Auslieferung an Kunden bereit ist.
Mögliche Karrierechancen als Holzspielzeugmacher
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Drechsler-(Elfenbeinschnitzmeister) und Holzspielzeugmachermeister
Meisterweiterbildung
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Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HwO)
Andere Weiterbildung
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Gestalter - Spielzeug
Andere Weiterbildung
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Holztechnik (Studium)
Studium
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Industriemeister - Holz
Meisterweiterbildung
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Restaurator - Möbel und Holzobjekte/B. Prof. Technik
Andere Weiterbildung
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Techniker - Holztechnik
Technikerweiterbildung
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Technischer Fachwirt
Kaufmännische Weiterbildung
Vorteile des Berufs Holzspielzeugmacher
Kreativer Ausdruck
Holzspielzeugmacher haben die Möglichkeit, ihre künstlerische Kreativität auszuleben, indem sie einzigartige und fantasievolle Spielzeugdesigns entwickeln. Sie können verschiedene Formen, Farben und Texturen nutzen, um ansprechende und pädagogisch wertvolle Spielzeuge zu kreieren, die Kinder inspirieren und unterhalten.
Handwerkliches Geschick
Die Ausbildung vermittelt den angehenden Holzspielzeugmachern eine Vielzahl von handwerklichen Fähigkeiten und Techniken, darunter Holzschnitzen, Schleifen, Bohren, Bemalen und Oberflächenbehandlung. Sie lernen, mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien umzugehen, um hochwertige und sichere Spielzeuge herzustellen.
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Holzspielzeugmacher arbeiten mit einem natürlichen und nachhaltigen Material, das umweltfreundlich und biologisch abbaubar ist. Sie können stolz darauf sein, Spielzeuge herzustellen, die frei von schädlichen Chemikalien sind und eine positive Auswirkung auf die Umwelt haben.
Pädagogischer Wert
Holzspielzeug fördert die kognitive Entwicklung, die Feinmotorik und die Kreativität von Kindern und bietet ihnen stundenlangen Spaß und Unterhaltung. Holzspielzeugmacher können dazu beitragen, pädagogisch wertvolle Spielzeuge zu schaffen, die die Fantasie anregen und das Lernen unterstützen.
Individuelle Anpassungsmöglichkeiten
Holzspielzeugmacher können Spielzeugdesigns individuell an die Bedürfnisse und Vorlieben der Kinder anpassen. Sie können personalisierte Spielzeuge herstellen, die auf bestimmte Altersgruppen, Interessen oder kulturelle Hintergründe zugeschnitten sind, und so eine einzigartige und maßgeschneiderte Spielzeugerfahrung bieten.
Familienfreundliche Atmosphäre
Viele Holzspielzeugwerkstätten sind familiengeführte Betriebe, die eine warme und einladende Atmosphäre bieten. Holzspielzeugmacher arbeiten oft in kleinen Teams oder als Einzelunternehmer und genießen die Zusammenarbeit mit Kunden und Kollegen in einer freundlichen und unterstützenden Umgebung.
Kulturelles Erbe
Die Herstellung von Holzspielzeug hat eine lange Tradition, die auf handwerklichem Können, kulturellem Erbe und lokaler Handwerkskunst basiert. Holzspielzeugmacher tragen dazu bei, dieses kulturelle Erbe zu bewahren und weiterzuentwickeln, indem sie traditionelle Techniken und Designs nutzen und gleichzeitig moderne Trends und Bedürfnisse berücksichtigen.
Mögliche Digitalisierungen als Holzspielzeugmacher
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3D-Laserscanning
Mittels 3D-Scannern Objekte und Entwürfe erfassen, um die erfassten Daten in CAD-Programmen weiterzuverarbeiten.
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3D-Druck
Herstellung von Prototypen und einzelnen Bauteilen für die Gestaltung von Holzspielzeugwaren mithilfe eines 3D-Druckers.