Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellter
Keine Kanzlei kommt ohne sie aus, denn sie sind die rechte Hand der Rechtsanwälte: die Rechtsanwaltsfachangestellten. Sie übernehmen organisatorische sowie kaufmännische Tätigkeiten und wickeln die Kommunikation mit Mandanten ab. Sie führen Akten und Register sowie Termin-, Fristen- und Wiedervorlagekalender und fertigen Schriftsätze an z.B. für Zivil- und Strafprozesse oder Miet- und Arbeitsgerichtsstreitigkeiten. Zudem berechnen sie Forderungen und bereiten Schriftstücke für Mahnverfahren und Zwangsvollstreckungen vor. Darüber hinaus berechnen sie Gebühren, stellen Rechnungen, überwachen und verbuchen Zahlungseingänge und bearbeiten die Korrespondenz.
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Rechtsanwaltsfachangestellter
(Abweichungen möglich, Stand: 01. August 2024, Quelle: Bundesrechtsanwaltskammer)
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Rechtsanwaltsfachangestellter lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.
Interessante Schulfächer
Deutsch
(z.B. beim Erstellen von Schriftstücken wie Verträge und Rechtsgutachten)
Mathematik
(z.B. für die Berechnung von Kosten und Zinsen)
Wirtschaft / Recht
(z.B. beim Informieren von Mandanten über den Sachstand von Rechtsangelegenheiten)
Wie viel verdient man als Rechtsanwaltsfachangestellter
Während der Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten erhalten Auszubildende im ersten Jahr ein monatliches Gehalt von 833 Euro. Im zweiten Jahr steigt das Einkommen auf 933 Euro, und im dritten Jahr können bereits 1.031 Euro verdient werden. Diese progressive Gehaltsstruktur spiegelt die zunehmenden Kenntnisse und Verantwortlichkeiten wider, die im Laufe der Ausbildung übernommen werden. Nach Abschluss der Ausbildung eröffnet sich ein vielversprechendes Gehaltsniveau: Rechtsanwaltsfachangestellte verdienen mindestens 2.500 Euro pro Monat. Im Durchschnitt liegt das Gehalt bei etwa 3.090 Euro, wobei erfahrene Fachkräfte sogar bis zu 3.908 Euro verdienen können. Dieses attraktive Verdienstpotential macht die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten zu einer lohnenden Karrierewahl, die sowohl finanzielle Stabilität als auch berufliche Entwicklungsperspektiven bietet.
Was man in der Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellter lernt
Während seiner Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten erwirbt der angehende Fachmann ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen, die ihn befähigen, effektiv und professionell in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. Zu den grundlegenden Kompetenzen gehört die Fähigkeit zur mandanten- oder beteiligtenorientierten Kommunikation und serviceorientierten Betreuung. Der angehende Rechtsanwaltsfachangestellte lernt, mit Mandanten und anderen Beteiligten in einem Rechtsfall effektiv zu kommunizieren und sie angemessen zu betreuen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Konferenz- und Besprechungsmanagement. Hierbei erwirbt der Auszubildende die Fähigkeiten, Besprechungen und Konferenzen zu organisieren, Termine zu koordinieren und Protokolle zu führen. Die fachbezogene Anwendung der englischen Sprache ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung. Da viele Rechtsdokumente und Kommunikationen auch in englischer Sprache verfasst werden, ist es wichtig, dass der angehende Rechtsanwaltsfachangestellte über gute Englischkenntnisse verfügt. Des Weiteren erlernt der Auszubildende Büro- und Verwaltungsarbeiten, darunter die Aktenverwaltung und Dokumentation sowie das Fristen- und Terminmanagement. Hierbei geht es darum, Akten ordnungsgemäß zu verwalten, Dokumente zu archivieren und Fristen sowie Termine zu überwachen und einzuhalten.
Ein wichtiger Aspekt der Ausbildung ist auch die Arbeit im Team. Der angehende Rechtsanwaltsfachangestellte lernt, effektiv mit anderen Teammitgliedern zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Textgestaltung ist ein weiterer Bestandteil der Ausbildung. Der Auszubildende erwirbt die Fähigkeit, rechtliche Dokumente und Schreiben professionell zu verfassen. Zudem werden Kenntnisse über Informations- und Kommunikationssysteme vermittelt sowie der Umgang mit dem elektronischen Rechtsverkehr gelehrt. Datenschutz und Datensicherheit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Bereich Rechnungs- und Finanzwesen erwirbt der Auszubildende Kenntnisse über Zahlungsverkehr, Aktenbuchhaltung sowie die Handhabung von Gesetzen und Verordnungen. Hierzu zählen auch das Europarecht, Zivilrecht und Vergütungsgrundsätze. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vergütung im Zivilprozess, in Prozesskosten- und Beratungshilfeverfahren sowie in der Zwangsvollstreckung. Der Auszubildende lernt, die Kosten zu tragen und festzusetzen und versteht die Struktur der Gerichtskosten. Insgesamt ist die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten sehr vielseitig und bietet eine solide Grundlage für eine Karriere in einer Anwaltskanzlei.
Mögliche Karrierechancen als Rechtsanwaltsfachangestellter
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Ausbilder - AdA-Schein
Andere Weiterbildung
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Betriebswirt - Recht
Kaufmännische Weiterbildung
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Fachwirt - Büro- und Projektorganisation
Kaufmännische Weiterbildung
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Fachwirt - Recht
Kaufmännische Weiterbildung
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Rechtswissenschaft (Studium)
Studium
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Wirtschaftsrecht (Studium)
Studium
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Öffentliches Recht (Studium)
Studium
Vorteile des Berufs Rechtsanwaltsfachangestellter
Rechtliche Grundlagen
Die Auszubildenden erwerben Kenntnisse in verschiedenen Rechtsgebieten wie Zivilrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und Strafrecht. Sie lernen die Grundlagen, die für die Unterstützung von Rechtsanwälten in ihrer täglichen Arbeit erforderlich sind.
Kommunikation und Mandantenbetreuung
Ein wesentlicher Teil der Ausbildung befasst sich mit der Kommunikation, sowohl schriftlich als auch mündlich. Die Auszubildenden lernen, professionell mit Mandanten umzugehen, Anfragen zu bearbeiten und Beratungstermine zu koordinieren.
Büro- und Verwaltungsmanagement
Die Auszubildenden erwerben Fähigkeiten in der Büroorganisation und im Management von Kanzleiabläufen. Dazu gehören Aktenführung, Terminplanung, Postbearbeitung und die Verwaltung elektronischer Dokumente.
Schriftverkehr und Dokumentenerstellung
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das Erstellen juristischer Schriftstücke wie Klageschriften, Verträge und Vollmachten. Die Auszubildenden lernen, wie man Dokumente korrekt formuliert und gestaltet.
Kosten- und Gebührenrecht
Die Auszubildenden lernen, Gebührenabrechnungen nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) zu erstellen. Sie verstehen, wie man Mandanten abrechnet und wie man mit Gerichtskosten umgeht.
Fristenmanagement
Die Einhaltung von Fristen ist in der Rechtspraxis von entscheidender Bedeutung. Die Auszubildenden lernen, Fristen zu berechnen, zu überwachen und zu dokumentieren, um sicherzustellen, dass alle notwendigen juristischen Schritte rechtzeitig unternommen werden.
Umgang mit Rechtsdokumenten
Die Ausbildung umfasst den Umgang mit verschiedenen Rechtsdokumenten, einschließlich der Einreichung bei Gerichten und Behörden sowie der Archivierung in der Kanzlei.
Datenschutz und Vertraulichkeit
Rechtsanwaltsfachangestellte müssen die Vertraulichkeit von Mandantendaten sicherstellen. Die Ausbildung betont die Bedeutung des Datenschutzes und der Einhaltung von Vertraulichkeitsvereinbarungen.
Praktische Erfahrung
Wie bei vielen beruflichen Ausbildungen umfasst auch die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten praktische Phasen, in denen die Auszubildenden in einer Kanzlei arbeiten. Dies ermöglicht es ihnen, die erlernten Fähigkeiten in einem realen Arbeitsumfeld anzuwenden.
Mögliche Digitalisierungen als Rechtsanwaltsfachangestellter
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E-Akte
Abrufen von digitalen Gerichtsakten.
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Legal Technology
Einsatz von Software und Online-Diensten zur Automatisierung oder Unterstützung von juristischen Arbeitsprozessen.
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Compliance-Management-Systeme - CMS
Überwachung der Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen mittels Compliance-Management-Systemen.
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E-Invoicing
Versenden von Rechnungen für Beratungsdienstleistungen mithilfe von Buchhaltungssoftware.
13 Ausbildungsplätze Rechtsanwaltsfachangestellter vorhanden
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