Ausbildung als Tierwirt
Tierwirte und Tierwirtinnen der Fachrichtung Geflügelhaltung sind in Agrarbetrieben für die Haltung, Versorgung und Vermarktung von Geflügel zuständig. Je nach Betrieb arbeiten sie entweder in Legehennen- oder Mastbetrieben.
In Legehennenbetrieben kümmern sie sich um die Gewinnung von Eiern und die Aufzucht von Küken. Sie füttern das Junggeflügel, Hennen und Masthähnchen mit speziell ausgewählten Futtermitteln und Zusatzstoffen. Die Entwicklung des Geflügels wird kontrolliert, die Gesundheit der Tiere wird überwacht und Licht- und Impfprogramme werden durchgeführt. Dabei achten sie auf Hygiene-, Tier- und Verbraucherschutzvorschriften.
Die Reinigung der Käfige, Ställe und Batterien sowie deren Desinfektion gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Tierwirte und Tierwirtinnen. Sie entsorgen auch die tierischen Ausscheidungen. Um optimale Bedingungen für die Geflügelhaltung zu schaffen, regulieren sie das Stallklima und legen die geeignete Besatzdichte fest.
In Legehennenbetrieben nehmen sie die Eier ab, sortieren, kennzeichnen und verpacken sie gemäß den Qualitätsstandards. In Mastbetrieben gehört es auch zu ihren Aufgaben, das Geflügel zu schlachten und marktgerecht aufzubereiten. Sowohl Eier als auch Fleisch werden nach den entsprechenden Qualitätsstandards vermarktet.
Persönliche Interessen
Ausbildungsdetails
Ausbildungsdauer | 3 Jahre |
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Ausbildungsgehalt als Tierwirt
(Abweichungen möglich, Stand: 01. Januar 2024, Quelle: WSI Tarifarchiv)
Ausbildungsverkürzung
Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Tierwirt lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.
Interessante Schulfächer
Biologie
(z.B. die Aufrechterhaltung und Züchtung von Tieren sowie die Gesundheitsvorsorge)
Mathematik
(z.B. wenn man die Leistungsmerkmale der Mast berechnet und vergleicht, sowie die anfallenden Kosten berücksichtigt)
Was man in der Ausbildung als Tierwirt lernt
Die Ausbildung zum Tierwirt umfasst eine breite Palette an Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten, die für die professionelle und nachhaltige Tierhaltung erforderlich sind. Die Ausbildung gliedert sich in verschiedene Fachrichtungen, die jeweils auf spezifische Tierarten oder Tätigkeitsfelder ausgerichtet sind. Unabhängig von der Fachrichtung werden grundlegende Themen wie ökologische Zusammenhänge, Nachhaltigkeit, Verbraucherschutz, betriebliche Abläufe und wirtschaftliche Zusammenhänge behandelt. Zu den grundlegenden Fertigkeiten gehört das Planen, Kontrollieren und Beurteilen von Arbeitsabläufen und Produktionen. Die Auszubildenden lernen, Kalkulationen zu erstellen und Geschäftsvorgänge abzuwickeln, was für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs unerlässlich ist. Kommunikation und Information spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, ebenso wie qualitätssichernde Maßnahmen und der sachgerechte Umgang mit Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen. Im Bereich des Tierschutzes, der Tierproduktion, Tierzucht und Tierhaltung erwerben die Auszubildenden umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie lernen, wie Tiere artgerecht gefüttert und gepflegt werden, und erlangen Wissen in Tiergesundheit und Tierhygiene. Die Nutzung von Tieren und die Gewinnung spezifischer Produkte sind ebenfalls wichtige Inhalte der Ausbildung. In der Fachrichtung Rinderhaltung konzentriert sich die Ausbildung auf die Kälber- und Jungrinderaufzucht, Rinderhaltung, Reproduktion sowie die Produktion von Milch, Zucht- und Schlachttieren. Die Auszubildenden lernen auch die Grundlagen der Weidewirtschaft und Futtergewinnung.
Die Fachrichtung Schweinehaltung umfasst die Reproduktion, Sauenhaltung, Ferkelaufzucht und Schweinemast. Zudem erwerben die Auszubildenden Kenntnisse in der Vermarktung, den technischen Systemen der Schweinehaltung sowie der Verwertung und Entsorgung von Rückständen. In der Geflügelhaltung stehen Haltung und Herdenmanagement, Fütterung, Produktgewinnung und Vermarktung sowie Reproduktion, Vermehrung und Brut im Mittelpunkt. Auch hier ist die Verwertung und Entsorgung von Rückständen ein wichtiger Aspekt. Die Fachrichtung Schäferei befasst sich mit der Schafhaltung, Ablammung und Aufzucht sowie der Produktion von Wolle, Milch und Fleisch. Hütetechnik, Weidewirtschaft, Futtergewinnung sowie Naturschutz und Landschaftspflege sind ebenfalls Teil der Ausbildung. In der Fachrichtung Imkerei lernen die Auszubildenden alles über Völkerführung und Bienengesundheit, Bienenwanderung, Bienenweide und Bestäubung. Der Naturschutz, die Gewinnung und Vermarktung von Bienenprodukten, Königinnenzucht und die Betriebsmittel zur Bienenhaltung sind weitere zentrale Themen.
Mögliche Karrierechancen als Tierwirt
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Agrarbiologie (Studium)
Studium
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Agrarmanagement (Studium)
Studium
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Agrarwissenschaft (Studium)
Studium
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Betriebswirt - Agrarbetrieb
Kaufmännische Weiterbildung
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Fachagrarwirt - Erneuerbare Energien/Biomasse
Andere Weiterbildung
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Klauenpfleger
Andere Weiterbildung
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Landwirtschaftsmeister
Meisterweiterbildung
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Techniker - Agrartechnik
Technikerweiterbildung
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Tierwirtschaftsmeister - Geflügelhaltung
Meisterweiterbildung
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Wirtschafter - Landwirtschaft
Andere Weiterbildung
Vorteile des Berufs Tierwirt
Tierpflege und Fütterung
Tierwirte sind für die tägliche Pflege und Fütterung von Nutztieren wie Rindern, Schweinen, Schafen, Geflügel oder anderen Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben verantwortlich. Sie stellen sicher, dass die Tiere ausgewogenes Futter erhalten und dass ihre Stallungen sauber und komfortabel sind.
Gesundheitsmanagement
Tierwirte überwachen den Gesundheitszustand der Tiere und erkennen frühzeitig Anzeichen von Krankheiten oder Verletzungen. Sie können grundlegende tierärztliche Versorgung wie Impfungen, Entwurmung und Erstbehandlung von Verletzungen durchführen und bei Bedarf einen Tierarzt hinzuziehen.
Zucht- und Fortpflanzungsmanagement
Tierwirte unterstützen bei der Zucht und Fortpflanzung von Nutztieren, indem sie Zuchttiere auswählen, Zuchtprogramme koordinieren, künstliche Besamung durchführen und die Trächtigkeit und Geburt überwachen.
Haltungssysteme und Tierwohl
Sie sind für die Gestaltung und Verwaltung von Haltungssystemen verantwortlich, die den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden und das Tierwohl fördern. Dazu gehört die Bereitstellung von ausreichend Platz, Belüftung, Beleuchtung und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere.
Dokumentation und Aufzeichnungen
Tierwirte führen Aufzeichnungen über die Pflege, Gesundheit, Zuchtaktivitäten und Produktionsleistung der Tiere. Diese Informationen sind wichtig für die Überwachung der Tiergesundheit, die Erfüllung von Vorschriften und die Optimierung der Betriebsabläufe.
Produktion und Ernte
In einigen Fällen können Tierwirte auch bei der Produktion und Ernte tierischer Produkte wie Milch, Fleisch, Eier oder Wolle helfen. Dies umfasst die Milchgewinnung, Schlachtung, Eiersammlung oder Schafschur.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Tierwirte können nachhaltige Landwirtschaftspraktiken fördern, um die Umweltbelastung zu verringern und natürliche Ressourcen zu schonen. Dazu gehören die Verwendung von ökologischen Anbaumethoden, die Reduzierung von Abfällen und die Förderung von Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen.
Mögliche Digitalisierungen als Tierwirt
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Digitales Dokumentenmanagement - DMS
Dokumentation und Verwaltung von Tierbeständen.