Spezialtiefbauer (m/w/d)

Bau, Architektur, Vermessung
Abbildung aufgerissene Straße mit Leitungen und großen Abwasserrohren

Ausbildung als Spezialtiefbauer

Einfamilienhäuser oder eine Doppelgarage interessieren sie nicht: Spezialtiefbauer und Spezialtiefbauerinnen rücken dann aus, wenn es darum geht, besonders tragfähige oder komplizierte Fundamente für Großbauwerke wie Brücken oder Hochhäuser zu errichten. Bevor sie damit beginnen, müssen sie Bodenproben entnehmen, diese auf ihre Zusammensetzung untersuchen und dann die weitere Arbeit planen. Und das bedeutet: Sie bohren und montieren Verankerungssysteme, die der Tragfähigkeit des Bodens angepasst werden, und errichten darauf die Fundamente. Darüber hinaus sichern sie auch bestehende Gebäude gegen Absenkung, indem sie sogenannte Unterfangungen, die das Gebäude abstützen, einbringen. Außerdem sichern sie Hänge gegen Verrutschen, indem sie Bohrungen voranbringen und anschließend Beton in die Bohrlöcher pressen. Und im Tunnelbau durchdringen sie mit speziellen Maschinen das Innere von Bergen.

Ausbildungsdetails

Ausbildungsdauer 3 Jahre

Ausbildungsgehalt als Spezialtiefbauer

  • 1. Ausbildungsjahr 1.080 €
  • 2. Ausbildungsjahr 1.300 €
  • 3. Ausbildungsjahr 1.550 €

(Abweichungen möglich, Stand: 01. Mai 2024, Quelle: WSI Tarifpolitischer Monatsbericht)

Ausbildungsverkürzung

Die Ausbildungsdauer des Ausbildungsberufs Spezialtiefbauer lässt sich bis auf 2 Jahre verkürzen.

Weitere Informationen

Benötigte Stärken

Abbildung Kind mit den Fingern in den Ohren

Auffassungsgabe

(z.B. bei der Durchführung von Bohrungen)

Abbildung Person mit Hammer und Akkuschrauber

Handwerkliches Geschick

(z.B. bei der Errichtung eines Verankerungssystems aus Stützmauern)

Abbildung einmal Dominosteine sortiert und einmal Dominosteine durcheinander

Sorgfalt

(z.B. um den Baugrund zu untersuchen)

Interessante Schulfächer

Sport

(z.B. um körperliche Tätigkeiten wie Heben und Tragen zu bewältigen)

Physik

(z.B. um die Wirkung von Hebelarten und Kräften zu ermitteln)

Werken / Technik

(z.B. um Sonderbaugruben herzustellen)

Wie viel verdient man als Spezialtiefbauer

Während der Ausbildung zum Spezialtiefbauer steigert sich dein Verdienst mit jedem Jahr. Im ersten Ausbildungsjahr verdienst du 1.080 €, im zweiten Jahr steigt dein Gehalt auf 1.300 €, und im dritten Ausbildungsjahr kannst du mit 1.550 € rechnen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erwartet dich ein deutlich höheres Gehalt. Das Einstiegsgehalt für Spezialtiefbauer liegt bei mindestens 3.021 €, während der Durchschnittsverdienst bei 3.571 € liegt. Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung kannst du sogar bis zu 4.183 € verdienen. Dein tatsächliches Einkommen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Unternehmens, der Region und deiner persönlichen Erfahrung. Der Beruf des Spezialtiefbauers bietet damit nicht nur während der Ausbildungszeit, sondern auch langfristig attraktive Verdienstmöglichkeiten und eine solide finanzielle Perspektive.

Was man in der Ausbildung als Spezialtiefbauer lernt

Die Ausbildung zum Spezialtiefbauer vermittelt umfassende Fähigkeiten und Kenntnisse, die für die spezialisierten Baumaßnahmen im Tiefbau erforderlich sind. Diese Ausbildung ist besonders wichtig für die Realisierung von Bauprojekten, die komplexe Untergrund- und Fundamentarbeiten erfordern. Zu Beginn ihrer Ausbildung lernen die Spezialtiefbauer, wie sie Aufträge übernehmen und die erbrachten Leistungen erfassen. Dies bildet die Grundlage für das Verständnis und die Organisation ihrer Arbeitsaufgaben. Sie erstellen Arbeits- und Ablaufpläne, die eine effiziente und strukturierte Durchführung der Bauarbeiten gewährleisten. Die Auszubildenden werden im Einrichten, Sichern und Räumen von Baustellen geschult, was eine grundlegende Voraussetzung für die Sicherheit am Arbeitsplatz ist. Sie lernen auch, Bau- und Bauhilfsstoffe zu prüfen, zu lagern und auszuwählen, was für die Qualität und den Erfolg des Bauprojekts entscheidend ist. Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das Durchführen von Messungen und das Bearbeiten von Metallen und Kunststoffen. Diese Fähigkeiten sind notwendig, um präzise und passgenaue Bauelemente herzustellen. Die Auszubildenden lernen zudem, Geräte, Maschinen und Anlagen zu bedienen und instand zu halten, was für die Durchführung spezialtiefbautechnischer Arbeiten unerlässlich ist.

In der praktischen Ausbildung steht das Herstellen von Bohrungen, Pfählen und Ankersystemen im Mittelpunkt. Diese Techniken sind essenziell für die Erstellung stabiler Fundamente und die Sicherung von Baugrund. Die Auszubildenden erwerben ebenfalls Fähigkeiten im Herstellen von Baugruben- und Hangsicherungen, um Einstürze und Erdrutsche zu verhindern und die Sicherheit der Baustelle zu gewährleisten. Des Weiteren umfasst die Ausbildung das Durchführen von Injektionsarbeiten, die für die Verfestigung des Bodens und die Abdichtung gegen Wasser eingesetzt werden, sowie das Durchführen von Ramm-, Rüttel- und Vibrationsarbeiten, die bei der Bodenverdichtung und beim Einbringen von Bauelementen in den Boden eine Rolle spielen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ausbildung ist das Herstellen von Schlitz- und Dichtwänden, welche zur Abgrenzung und Sicherung von Baugruben und zur Untergrundabdichtung dienen. Abschließend lernen die Auszubildenden, qualitätssichernde Maßnahmen durchzuführen und ein effektives Berichtswesen zu pflegen. Dies gewährleistet, dass alle Bauarbeiten den technischen Vorgaben und Sicherheitsstandards entsprechen.

Mögliche Karrierechancen als Spezialtiefbauer

Vorteile des Berufs Spezialtiefbauer

Grundlagen des Spezialtiefbaus

Die Auszubildenden erlernen die technischen und geologischen Grundlagen, die für den Spezialtiefbau notwendig sind. Dazu gehören Bodenmechanik, Hydraulik und die Grundprinzipien der Statik und Konstruktion.

Bohr- und Schachtarbeiten

Ein wesentlicher Teil der Ausbildung befasst sich mit den verschiedenen Techniken des Bohrens und Schachtens. Die Auszubildenden lernen, Bohrgeräte zu bedienen, Bohrlöcher anzulegen und Sicherungsmaßnahmen für die Stabilität von Schächten zu treffen.

Herstellung von Gründungen und Unterfangungen

Die Ausbildung umfasst die Herstellung von verschiedenen Gründungsarten wie Pfahlgründungen, Schlitzwänden und Ankerwänden. Die Auszubildenden lernen, wie man Gebäude und andere Strukturen durch Unterfangungen stützt und absichert.

Wasserhaltung und Grundwassermanagement

Spezialtiefbauer müssen oft mit Grundwasser umgehen, um Baustellen trocken zu halten. Die Ausbildung beinhaltet Methoden zur Wasserhaltung, zum Pumpen von Grundwasser und zur Abdichtung von Baugruben.

Umgang mit Baumaschinen und -geräten

Die Auszubildenden werden in der Bedienung von spezialisierten Baumaschinen und -geräten geschult, die im Spezialtiefbau eingesetzt werden, wie Bohranlagen, Rammgeräte und Kräne.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Die Ausbildung legt großen Wert auf Sicherheitsvorschriften und Schutzmaßnahmen, um Unfälle und Gesundheitsrisiken auf der Baustelle zu minimieren.

Mess- und Prüfverfahren

Die Auszubildenden lernen, wie man Bauwerke und Baugrund misst und prüft, um die Qualität und Sicherheit der Bauarbeiten zu gewährleisten.

Projektmanagement und Dokumentation

Die Ausbildung beinhaltet Grundlagen des Projektmanagements und der Dokumentation, einschließlich der Erstellung von Bauplänen, der Führung von Bautagebüchern und der Berechnung von Materialbedarf und Kosten.

Praktische Erfahrung

Wie bei vielen handwerklichen Ausbildungen ist auch bei der Ausbildung zum Spezialtiefbauer die praktische Erfahrung von entscheidender Bedeutung. Die Auszubildenden verbringen viel Zeit auf Baustellen, um unter Anleitung von erfahrenen Fachkräften zu lernen und ihre Fähigkeiten zu entwickeln.

Mögliche Digitalisierungen als Spezialtiefbauer

  • Virtuelle Projekträume

    Verwendung von Projektmanagementsystemen zur Durchführung eines strukturierten Datenaustauschs mit Projektbeteiligten innerhalb eines Bauprojekts.

  • Bauroboter

    Arbeiten mit autonomen Bohrgeräten durchführen.

  • Wartungs- und Instandhaltungsroboter

    Roboter für die Inspektion, Wartung und Reparatur von Schachtsystemen und Bohrgeräten einsetzen und sicherstellen, dass die Arbeiten effizient und präzise durchgeführt werden.

  • Apps für Planung und Aufmaß

    Vor Ort mit einem mobilen Gerät das Aufmaß erstellen und die Daten zur weiteren Bearbeitung versenden.

  • 3D-Laserscanning

    Durchführung von Vermessungen mit einem 3D-Laserscanner zur Erstellung eines dreidimensionalen Abbilds von Gebäudeoberflächen.

  • Wearable Technology

    Exoskelette verwenden, um bei schweren Hebearbeiten Unterstützung zu bieten.

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